28.10.2012
„Unsere Hoffnung auf einen Wunsch-Jahrgang 2012 hat sich erfüllt“, freut sich Württembergs Weinbauverbandspräsident Hermann Hohl. Zum Ende der Hauptlese bilanziert er: „Die Qualitäten sind besser als erwartet.“ Bei optimalem Witterungsverlauf hätten sie in den letzten Wochen eine „sehr positive“ Entwicklung genommen.
Rund 85 Prozent der Ernte liegen in allen Stufen des Prädikatsbereichs. Dafür zuständig sei auch ein stabiler Gesundheitszustand der Trauben, „wie wir ihn noch nie so gut erlebt haben, soweit sich ältere Wengerter erinnern“.
Hohl rechnet nach zwei kleinen Jahrgängen und teilweisen Totalausfällen durch die Mai-Fröste und den Hagel 2011 mit einer Ernte von 112 Millionen Litern Württemberger Wein vom Jahrgang 2012. Die Menge treffe auf einen aufnahmefähigen Markt, zumal aus den südlichen europäischen Ländern nach Angaben des Deutschen Weininstitutes „zum Teil sehr deutliche Ernterückgänge“ teilweise über 20 Prozent wie in Österreich gemeldet werden. Frankreich prognostiziert aufgrund von ungünstigen Witterungsverhältnissen 16 Prozent Minus. Italien und Spanien gehen von einem zwölf- bzw. fünfprozentigen Mengen-Rückgang aus.
Hohl rechnet 2012 mit einem guten Weihnachts-Geschäft.
Foto: BWGV
„Um den Zauber dieses Weinjahres beschreiben zu können“, hat der Württemberger Weinpoet Hermann Able aus Heilbronn sein nach eigenen Angaben „wohl schönstes“ Wein-Gedicht verfasst.
Ist das ein Jahr,
das diese Früchte uns geschenkt
und diesen Wein.
Wo jeder Tau
Und jeder Sonnenstrahl
die Beere nährt.
Wo sich die Wiolke in der Glut verzehrt
und nur die Traube
bis der Tag verglüht
die letzte Süße
aus den Blättern zieht.
Ist das ein Jahr!
Hermann Able