18.12.2012
Die Deutsche Weinkönigin Julia Bertram besuchte vom 18. bis 20. Dezember 2012 das Weinland Württemberg. Traditionell lädt der Weinbauverband Württemberg die Ende September gewählte Hoheit ein, sich ein Bild vom Weinbau zwischen Hohenlohe und Remstal zu machen und die Philosophien und Visionen der Wengerter kennen zu lernen.
Julia Bertram, Württembergs Weinprinzessin Stephanie Knapp und Weinkönigin Nina Hirsch
Ein Besuchs-Schwerpunkt war das Thema Jungwinzer. Die „Vision Heuchelberg“ der in diesem Jahr besonders erfolgreichen Heuchelberg Weingärtner eG, das Weingut Hirsch in Leingarten mit dem ebenso wie die Heilbronner Sarah Hieber erfolgreichen Önologen-Nachwuchspreisträger Christian Hirsch, die Wein- und Sektkellerei Stengel in Weinsberg-Gellmersbach mit Jungwinzer-Preisträgerin Carolin Stengel, die Privatkellerei Rolf Willy in Nordheim, das Weingut Kurz-Wagner in Talheim und die Jungwinzergruppe Vinitiative der Lauffener Weingärtner eG, aber auch das von der ehemaligen Württemberger Weinprinzessin Jasmin Kurz geleitete Hotel-Restaurant Ludwig 1 in Abstatt (ein zertifiziertes Haus der Baden-Württemberger Weine), die „Weinbauschule“ an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt in Weinsberg und der Fachbereich Weinbetriebswirtschaft der Hochschule Heilbronn waren passende Themen.
Gigantisch fand Julia Bertram im Vergleich zu ihrem heimischen Anbaugebiet Ahr mit 540 Hektar Rebfläche die Genossenschaften, die „wie ein großes Familiengut“ geführt würden. Stationen dazu waren Remstalkellerei, Felsengartenkellerei, Hohenlohekellerei und die Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft samt Weinwerbung.
„Ich bin hier königlich verwöhnt worden“, bilanzierte Julia Bertram den Antrittsbesuch, der kulinarisch mit Maultaschen begann und mit Sauerbraten, Spätzle und einem Seminar zu Sekt und Schokolade endete.
Den Trollinger bezeichnete sie „als sehr große Chance für Württemberg“: Er sei ein Alleinstellungsmerkmal, eine regionaltypische Spezialität, ein guter Begleiter zu verschiedenen Anlässen und unkompliziert. Man müsse ihn mit Stolz und Selbstbewusstsein pflegen.
1. Besuchstag
In der Felsengartenkellerei Besigheim eG in Hessigheim
In den Felsengärten über dem Neckar
Bei der Remstalkellerei eG in Weinstadt-Beutelsbach mit Oberbürgermeister Jürgen Oswald (2. von links)
Im Haus der Baden-Württemberger Weine: Ludwig 1 in Abstatt
Geschäftsführerein Jasmin Kurz (rechts) war Württemberger Weinprinzessin
Eingeladen ins Ludwig 1 waren auch die Kandidatinnen bei der Wahl zur Württemberger Weinkönigin im November 2012
2. Besuchstag
Medieninteresse in der Privatkellerei Rolf Willy: Drei Hoheiten und drei Willys
Stolzer Vater Rolf Willy (rechts) mit Julia Bertram und Sohn Jürgen Willy
Jugendinitiative Vision Heuchelberg bei den Heuchelberg Weingärtnern eG
Hoheiten unter sich: die ehemaligen Württemberger Weinkönigin Mirjam Kleinknecht und die Deutsche Weinkönigin Julia Bertram in Schwaigern
Christian Hirsch erklärt den Betrieb der Privatkellerei in Leingarten
Blumen für die Weinkönigin von Bürgermeister Rolf Steinbrenner (rechts)
Erfolgreiche Jugend: Carolin Stengel (links) ist Jungwinzerpreis-Trägerin, Sarah Hieber (rechts) bekam einen Önologen-Preis.
Premiere für Eberhard Schell: Sekt und Schokolade
Für den Gundelsheimer Schokoladier Eberhard Schell war es eine Premiere: Der Mann, der alles über Schokolade und Wein weiß, zelebrierte erstmals Sekt und Wein.
Anlässlich des Besuches der Deutschen Weinkönigin Julia Bertram im Anbaugebiet Württemberg hatte ihn der Weinbauverband zu einer Abendveranstaltung sinnigerweise in die Wein- und Sektkellerei Stengel in Weinsberg-Gellmersbach eingeladen. Carolin Stengel ist Trägerin des Jungwinzer-Preises 2012 des Verbandes.
Ihr zu Ehren gab es nach Spätzle, Sauerbraten und Rostbraten aus der Küche von Mutter Ellen Stengel als Dessert ein Schokoladen-Seminar mit dem „göttlichen Getränk“ Sekt. Dabei war auch Önologenpreis-Trägerin Sarah Hieber vom Heilbronner Weingut Schäfer-Heinrich.
Mit den Sinnen Riechen, Hören, Sehen, Tasten und Schmecken wurden kleine Köstlichkeiten erlebt, zerkaut und zu fünf Spezialitäten aus dem Sektkeller von Horst Stengel dem Gaumen anvertraut: Eine Orange/Kerner-Secco, Chardonnay, Pinot Gris, Muskateller und der MY-Sekt, die erste Edition von Carolin Stengel.
Eberhard Schell pries Schokolade als „einfachstes Dessert-Kreation“ und Julia Bertram schwärmte am Schluss über die „neue Erfahrung“ mit einem „Genuss-Erlebnis“. Schell hat auch dazu gelernt: Er will künftig in seinen Büchern mehr Platz dem Thema Sekt und Schokolade widmen.
Von rechts: Carolin Stengel, Eberhard Schell, Württembergs Weinprinzessin Stephanie Knapp, Deutsche Weinkönigin Julia Bertram und Württembergs Weinkönigin Nina Hirsch bei der Premiere Sekt und Schokolade.
3. Besuchstag
Professorin Ruth Fleuchaus war selbst badische Weinprinzessin und kennt die „Last der Krone“. Dass die „Tätschel“-Zeit an Mädchen mit Dirndl vorbei ist, stellte sie erleichtert fest. Weinhoheiten sind heute ein modernes Marketing-Instrument. Das wurde anlässlich des Besuchs des Deutschen Weinkönigin Julia Bertram in Württemberg bei einer Gesprächsrunde über die zeitgemäße Stellung der Weinkönigin mit zwei Dutzend vorwiegend Studentinnen aus dem „königlichen Studiengang“ (Fleuchaus) Weinbetriebswirtschaft deutlich.
Der „Kampf gegen ein Klischee“ ist der Erkenntnis gewichen, dass das Bild vom Deutschen Wein am besten mit modernen, gut gebildetem und natürlich auch netten jungen Frauen vermittelt wird – auch im Blick auf die junge Generation. Sie können die Brücke schlagen zwischen Tradition und Innovation, wurde betont. Interessant: Immer mehr Frauen übernehmen den elterlichen Betrieb. Im Studiengang machen sie 70 Prozent aus, darunter aktuell die Deutsche Weinprinzessin Natalie Henninger aus Baden sowie Weinprinzessinnen aus der Pfalz, der Ortenau und die Württembergerin Stephanie Knapp, die das Seminar moderierte.
Vorgestellt wurden auch der Studiengang selbst, der Studenten-Verein ProVino und die Lehrfirma Perspektive Wein. Nach der lebendigen Diskussion überlegte Julia Bertram, ob sie an der Hochschule Heilbronn eine Weiterbildung in Sachen Weinbetriebswirtschaft belegt.
Mit den Studenten des Fachbereichs Weinbetriebswirtschaft der Hochschule Heilbronn diskutierten Julia Betram und die Württemberger Hoheiten über die Institution Weinkönigin.
Die Deutsche Weinprinzessin Natalie Henninger aus Baden (vorne links) studiert wie andere Orts- und Gebietshoheiten in Heilbronn. Autogramm von ihr, der Deutschen Weinkönigin Julia Bertram und der Württemberger Weinkönigin Nina Hirsch (rechts stehend) waren bei den Studentinnen begehrt.
Besuch in der Fürstenfass-Kellerei Hohenlohe eG
Julia Bertram im Fasskeller der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg.
Im Sensorikraum der LVWO in Weinsberg
Verkostung in Weinsberg
Begegnung in Weinsberg, die amtierende Deutsche Weinkönigin Julia Bertram, die Württemberger Weinkönigin Nina Hirsch und die frühere Deutsche Weinkönigin Evelyn Schmidt, die jetzt an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau arbeitet.