5.2.2015
Bezirksversammlungen 2015
Im Zentrum der neun Bezirksversammlungen standen aktuelle (weinbau-)politische Entwicklungen, so auch am 4. Februar 2015 in der Felsengartenkellerei (Bezirk Mittlerer Neckar).
Autorisierungssystem:
Weinbauverband fordert unbürokratische Ausgestaltung
Der Reigen der Bezirksversammlungen 2015 des Weinbauverbandes Württemberg startete am Donnerstag, den 29. Januar 2015 in Obersulm-Eschenau. Das Ende markiert in diesem Jahr der Bezirk Remstal am 25. Februar 2015 in Weinstadt-Großheppach. Im Zentrum der bisherigen Bezirksversammlungen standen aktuelle (weinbau-)politische Entwicklungen, zu denen Präsident Hermann Hohl und Geschäftsführer Werner Bader informierten.
Einleitend gab der jeweilige Bezirksvorsitzende einen Rückblick auf das vergangene Weinjahr, gestern in Hessigheim Gerd Schweiker.
In seinem Vortrag ging Präsident Hermann Hohl insbesondere auf das ab 2016 umzusetzende Autorisierungssystem für Rebpflanzrechte ein: „Die Beratungen auf EU-Ebene zum neuen Pflanzrechtesystem nähern sich dem Ende. Jetzt geht es an die nationale Umsetzung.“ Erste Anträge sind ab 2016 möglich, gepflanzt werden kann dann ab 2017. Unklar ist allerdings nach wie vor, wie viele Hektar der deutschlandweit im ersten Jahr voraussichtlich zu vergebenden 500 bis 1.000 ha an Neuanpflanzungsrechten Württemberg erhalten wird und welche Betriebe und Flächen im Vergabeverfahren möglicherweise bevorzugt werden.
Auf Drängen der Verbände konnte aber die zunächst vorgesehene doppelte Antragstellung abgewendet werden, zuständig wird nunmehr allein der Bund sein, der auch einschränkende Vergabekriterien definieren kann. Insgesamt aber beinhaltet der von der EU vorangetriebene Wechsel zum neuen System „einen Wust an Regelungen, dass einem beinahe angst und bange werden kann!“, sagte Hohl. Der Weinbauverband Württemberg fordert deshalb vor allem eine möglichst unbürokratische Ausgestaltung des Autorisierungssystems im Sinne der Praxis.
Mitgliederversammlung mit neuem Konzept anstelle Prämierungsfeier
Weitere Themen der Bezirksversammlungen waren die nun auch auf Rebflächen aktivierbaren Zahlungsansprüche (Flächenprämien) sowie die Pheromonförderung ab 2015. Diese wurde in ein separates Landesprogramm gegossen, die Förderhöhe bleibt bei 100 Euro / ha. Geschäftsführer Werner Bader informierte zu Neuerungen in den Bereichen Mindestlohn, Allergenkennzeichnung, Berufsgenossenschaft sowie zur Pflanzenschutz-Sachkunde. Außerdem gab Bader eine Vorschau zu anstehenden Terminen, darunter die Mitgliederversammlung des Weinbauverbandes am Dienstag, den 28. April 2015. Diese wird erstmals in Neckarwestheim stattfinden (Reblandhalle) und in neuer Form daher kommen: vorab einen „offiziellen Teil“ mit den notwendigen Regularien, daran anschließend führt die amtierende Weinkönigin Stefanie Schwarz durch eine unterhaltsame Weinprobe. Damit ersetzt die neue Mitgliederversammlung auch die bisherige Prämierungsfeier. Selbige wurde aus Termingründen aus dem veranstaltungsintensiven Monat November herausgelöst.
Download Vortrag Präsident Hohl / Geschäftsführer Bader (.pdf)