Die Hagelflieger sind für die neue Saison gerüstet. Seit Samstag, 25. April 2015, stehen alle Flugzeuge startklar am Flughafen Stuttgart.
Die technischen Überprüfungen der Hagelflieger am Flughafen Stuttgart, die jedes Jahr durchgeführt werden, sind abgeschlossen und die Fluggenehmigung für den Einsatz ist erteilt. Vom 25. April bis 15. Oktober haben die Flugzeuge nun die Aufgabe, bei zu erwartenden Hagelschauern die Gewitterwolken mit Silberjodid zu impfen – mit dem Ziel, starke Hagelniederschläge zu vermeiden. Je nach Wetterentwicklung wird für die Piloten von der Karlsruher Radarzentrale „Radar-Info“ Bereitschaft angeordnet und Informationen zum Einsatz gegeben.
Durch das Engagement des Weinbauverbands Württemberg ist es gelungen, das bisherige Schutzgebiet der Region Stuttgart nach Norden auf die zwei Weinbaugebiete Heuchelberg und Stromberg zu erweitern. Aufgrund von weiteren Initiativen zur Hagelabwehr, die durch die schweren Hagelereignisse der letzten Jahre entstanden sind, werden in weiteren Landkreisen Hagelflieger zur Verhinderung von gravierenden Hagelschäden eingesetzt. Ab diesem Jahr fliegt im Ortenaukreis ein Hagelflieger und in Reutlingen soll ebenfalls ein Hagelflieger eingesetzt werden, sofern vom Kreistag die finanziellen Mittel freigegeben werden. Schon seit einigen Jahren ist im Schwarzwald-Baar-Kreis ein Hagelflieger auf dem Flughafen in Donaueschingen stationiert, der im dortigen Gebiet Einsätze zur Hagelabwehr fliegt. Neu ist ein drittes Flugzeug zur Hagelabwehr am Flughafen Stuttgart, dieses wird von der Württembergische Gemeinde-Versicherung (WGV) finanziert. Dieser Hagelflieger wird in Württemberg eingesetzt und hat die Aufgabe die vorhandenen Hagelabwehrinitiativen zu unterstützen.
„Unser Modell der Hagelabwehr in dieser Form macht Schule“, sagt Landrat Johannes Fuchs. „Das ist eine Bestätigung für die Wirkungsweise der Hagelabwehr mit Flugzeugen, wie wir sie betreiben“, so der Rems-Murr-Landrat. Ferner sollen Flugeinsätze auf ihre Wirkung untersucht werden. Dazu wurde Dr. Hermann Gysi von Radar-Info beauftragt, geimpfte und nicht geimpfte Gewitterwolken auf ihre Hageltätigkeit zu untersuchen.
Zur Zusammenarbeit und Abstimmung der Hagelinitiativen wurde zudem ein Runder Tisch gegründet. Hier findet ein Informationsaustausch über die Einsatzstrategie statt. Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, auftretende Hagelereignisse den Hagelabwehren zu melden, damit diese Ergebnisse in eine Auswertung zur Wirksamkeit der Hagelabwehr mit Hagelfliegern einfließen können.
Hier geht's zur Geschäftsstelle Hagelabwehr mit Berichten zur vergangenen Saison sowie einer Vorlage zur Schadensmeldung: Link
Das bisherige Schutzgebiet zur Hagelabwehr wurde um die Bereiche Stromberg und Heuchelberg sowie westlich von Heilbronn ausgedehnt (innerhalb der dunkelblauen Linie)