08.09.2013
Ein verstärktes Wein-Marketing hat der Präsident des Weinbauverbandes Württemberg, Hermann Hohl, gefordert. In der Verbandszeitschrift „Rebe & Wein“ erklärt Hohl: „Weinmarketing wird immer wichtiger angesichts der anhaltenden Internationalisierung des Weinmarktes. Wir müssen deshalb verstärkt im In- und Ausland für deutschen Wein werben.“ Das Deutsche Weininstitut (DWI) habe in diesem Sinne schon bisher „sehr gute Arbeit geleistet“. Hohl forderte die Betriebe auf, die Angebote des DWI anzunehmen: „Das Interesse an DWI-Aktivitäten muss größer werden. Immerhin bezahlen die Betriebe dafür.“
Auch bei der Vermarktung von Wein und Tourismus sieht der Weinbauverbandspräsident „über das ganze Weinanbaugebiet hinweg noch deutliche Defizite“. Hohl: „Es wird punktuell viel Positives getan. Aber das Zusammenwirken klappt nicht immer so, wie man es machen muss, wenn man erfolgreich sein will.“ Die Koordinierungsstelle Wein + Tourismus für Heilbronn-Hohenlohe sei die einzige Organisation, in der überbetrieblich und gebietsüberschreitend zusammengearbeitet werde. Auch die touristische Vermarktung der gefährdeten landschaftsprägenden Steillagen reiche noch nicht aus: „Mit diesen Weinbergen an unseren Flüssen kann man gut für eine Region werben“, stellt Hohl fest. Es sei keine Zeit mehr, „weitere Studien zu sammeln“. Vielmehr müssten praxisorientierte Erkenntnisse umgesetzt werden.
Mit den abgeschlossenen und noch anstehenden Betriebs-Fusionen erwartet Hohl „eine Stabilisierung des gerade in Württemberg besonders wichtigen Genossenschaftswesens. So kommen wir den sinnvollen Zielformulierungen der genossenschaftlichen Strukturkommission näher. Württemberg hat hier eine führende Rolle und geht beispielhaft voran.“ Jetzt müssten sich Kooperationen und Fusionen festigen, „damit die Versprechen eingelöst werden können, dass die Weingärtner für ihre Leistung eine angemessene Traubengeld-Auszahlung erhalten“. Hohl erwartet noch kein Ende des Veränderungsprozesses: „Strukturen sind ständig anzupassen.“ Am Ende stehe „ganz sicher nicht der Monopol-Einheitsbetrieb. Dazu sind unsere Betriebs-Strukturen und Weinbau-Regionen in Württemberg insgesamt erfreulich vielfältig“.